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Anleitung zum Bau einer Weihnachtskrippe – Vor dem Bau der Krippe

Bevor mit dem eigentlichen Bau der Krippe begonnen werden kann, hat der Krippenbauer grundlegende Überlegungen anzustellen. Zuerst ist zu klären, wo genau die Krippe aufgestellt werden soll und welchen Platz er dort zur Verfügung hat. Je nach Region oder eigenen Vorstellungen wird die Krippe unter dem Christbaum, auf einem Sideboard oder unter dem Herrgottswinkel aufgestellt. Die Beantwortung dieser Frage ist wichtig, weil sich der Aufbau oder die Komposition der Krippe nach dem Blickwinkel (von oben, von der Seite, etc.) des Betrachters richtet. Merke: Der Krippenstall sollte gut einsehbar sein. Die Größe der Grundplatte sollte im Verhältnis 3:2 (Länge zu Tiefe) gewählt werden. Der Krippenbauer muss sich dann noch überlegen, nach welchem Stil er seine Weihnachtskrippe bauen möchte. Möchte ich eine orientalische Weihnachtskrippe bauen? Gestalte ich eine heimatliche oder alpenländische Krippe, vielleicht sogar eine Schneekrippe?

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Die Komposition der Krippe / der Bauplan

Der eigentliche Krippenbau beginnt mit der Erstellung eines Plans, auf dem ein Grundriss bzw. die Anordnung der gesamten Krippe skizziert wird. Dieser Plan berücksichtigt bereits die richtigen Proportionen der Häuser in Abhängigkeit zur Größe der Krippenfiguren (siehe später: Krippenmeter). Der Krippenbauer sollte dabei unbedingt die Wirkung der Gesamtkomposition bedenken: Die Einsehbarkeit des im Zentrum angeordneten Weihnachtsgeschehens sollte gewährleistet sein. Die Krippenkomposition sollte perspektivisch angeordnet sein, um eine Tiefenwirkung zu erzielen. Dies erreicht man dadurch, dass in Richtung Hintergrund gerichtete Elemente der Krippe sich verjüngen – so wird beispielsweise ein Weg, der am Haus nach hinten führt, immer enger je weiter dieser nach hinten reicht. Ausgehend davon kann geplant werden, ob neben der Geburtshöhle oder dem Krippenstall weitere Gebäude gebaut und wie diese ggf. angeordnet werden sollen. Gleiches gilt für die Anordnung der Krippenbotanik und der Krippenfiguren. Insgesamt sollte der Krippenbauer sich beim Bau der Krippe auf das Wesentliche – also die Weihnachtsszene – konzentrieren und die Krippe nicht durch zu viele Figuren oder viele Nebenschauplätze „überladen“.

Krippenfiguren

Die Krippenfiguren sind der wichtigste Teil der Weihnachtskrippe. Vor dem Bau der Krippe befasst sich der Krippenbauer also auch intensiv mit diesem Thema.

Auswahl und Größe der Krippenfiguren

Bei vielen Krippenfreunden sind bereits Figuren vorhanden, dann sollte unbedingt sichergestellt werden, dass die zu bauende Krippe zum Stil dieser Figuren passt. Sollten noch keine Figuren vorhanden sein, kann sich Krippenbauer überlegen, welche Figuren und welche Figurengröße er möchte. In vielen Gegenden Bayerns und Österreichs ist es Brauch, die Weihnachtsgeschichte mit weiteren Szenen aus den Evangelien zu verknüpfen und darzustellen, beispielsweise die Herbergssuche, die Verkündigung an die Hirten, die Anbetung der Hirten oder der Zug der heiligen drei Könige. Wir empfehlen: Krippe beim Figurenkauf mitnehmen! Auch hier lässt sich durch die Wahl unterschiedlich großer Figuren Tiefe erzeugen.

Aufstellen der Krippenfiguren

Beim Aufstellen der Krippenfiguren ist es wichtig, diese zu gruppieren. Die Figuren sollten interagieren/kommunizieren, also auf etwas zeigen, zusammen reden, zusammen in Richtung Krippenstall wandern aber dabei den Betrachterblick auf den Krippenstall nicht verstellen.

Maria steht/kniet rechts neben dem Jesuskind, auf der Evangelienseite, also vom Betrachter aus links. Josef steht auf der Epistelseite, also vom Betrachter aus rechts. Ochs und Esel lassen sich auch im Stall unterbringen, wobei der Esel auf der Seite Marias steht, der Ochse auf der Josefseite. Dazu kommen noch die Hirten sowie ein oder mehrere Engel. Zudem lässt sich auch der Einzug oder die Anbetung der heiligen drei Könige (ggf. mit Gefolgschaft) darstellen.

Krippenmeter

Abhängig von der Größe der Krippenfiguren ist die gesamte Proportion des Krippenstalls. Das Krippenmeter ist ein einfaches Hilfsmittel, mit Hilfe dessen der Krippenbauer ganz einfach die Proportionen für seine Krippe im Verhältnis zur Größe der Krippenfiguren ermitteln kann. Weiterer Vorteil: Der Krippenbauer kann ohne großen Aufwand eine Netztafel (ein „Nomogramm“) selbst erstellen. Dazu einfach auf einem Millimeterpapier zwei Skalen (Vertikale, y-Achse; Horizontale, x-Achse, Schnittstelle = Nullpunkt). einzeichnen. Auf der X-Achse legen wir den Normalmeter fest und zeichnen diesen im Abstand 1:10 (Dezimetereinteilung) ein. Auf der vertikalen Achse (Y-Achse) tragen wir im Maßstab 1:1 eine Zentimeterskala (=Krippenmeter) auf.

  • Krippenmeter

Grundlage für die weitere Berechnung: Wir setzen die Größe eines durchschnittlichen Menschen mit 1,7 Meter fest und erstellen eine Umrechnung für 12cm-Krippenfiguren. Bei der Normalmeterskala (x-Achse) suchen wir den Abschnitt für 1,7m und wandern mit einer gedachten Linie nach oben, bis wir eine waagrechte Linie zur 12 ziehen können. Dieser Punkt wird markiert. Verbindet man nun die Markierung mit dem Nullpunkt (Achsenschnittpunkt) haben wir eine Leitlinie, anhand derer alle Verhältnisse der Krippe für 12cm-Figuren abgelesen werden können. Rechnet man beispielsweise die Höhe einer Türe (z. B. 1,90m Echtmaß) in die Größe für 12cm Krippenfiguren um, sucht man den umzurechnenden Echtmaß-Wert auf der NM-Skala (x-Achse) und zieht von dort eine gedachte Linie bis zur Leitlinie. Am Schnittpunkt zieht man eine gedachte Linie (Parallele zur NM-Achse) bis zum Krippenmeter (y-Achse) und kann dort einfach den Wert ablesen. Tabelle Krippenmeter, Normmaße einfügen!

Krippenbeleuchtung

Im Vorfeld zum Krippenbau stellt sich die Frage, was beleuchtet werden soll. Das Hauptaugenmerk der Beleuchtung liegt auf dem Geburtsgeschehen im Krippenstall. Zu viele und insbesondere zu grelle Lichter stören die Harmonie. Auch auf die Austauschbarkeit durchgebrannter Glühbirnchen sollte der Krippenbauer achten, z. B. durch ein Revisionstürchen im Hinterteil des Krippenstalls etc.

Werkzeuge für den Krippenbau

Krippenbau kommt mit wenig Werkzeug aus: Bügelsäge, Hammer, Zange, Pinsel, Cuttermesser/Teppichmesser, großes Küchenmesser und Drahtbürste sind die „Standardausrüstung“. Holzleisten sägen wir entweder mit der Kreissäge zu passenden Teilen, für kleinere Leisten bemühen wir auch ab und an die Bandsäge. Bei der Bearbeitung von Styrodur für orientalische Krippen eignet sich ein Heißdraht- bzw. Thermoschneidegerät.

Material für den Krippenbau

Welches Material genau benötigt wird hängt davon ab, welche Krippe man baut. Während die orientalische Krippe mit Styrodur oder Weichfaserplatten gefertigt wird, ist bei der alpenländischen Krippe mehr das Arbeiten mit Holz im Vordergrund:

  • Multiplexplatte/Leimholzplatte 10-18mm Stärke (als Grundplatte)
  • Leim (Holzleim)
  • Obstkistenholz oder Laubsägeholz
  • Holzscheite (weiches Nadelholz wie Fichte für Schindelholz)
  • Fichtenleisten („Meterware.“ Sägen wir zu unterschiedlich starken Leisten)
  • Weichfaserplatten /Dämmplatten (Mauerwerk der Gebäude)
  • Weißleim/Holzleim
  • Holzbeize (grau und braun)
  • Material aus der Natur (Wurzeln, Rinden, etc. für die Krippenlandschaft/Krippenbotanik)
  • Krippenmörtel (wird hergestellt aus Sägemehl, Schlämmkreide und Leimwasser)
  • Styropor (für den Bau der Landschaft)
  • Farbe (Dispersionsfarbe, Pulverfarbe, Acrylfarbe zum Fassen der Krippe).

Thema Holz: Besser als Schindelholz aus einem gelagerten Holzscheit ist die Verwendung von wirklich altem, wettergegerbten Holz! Hiervon kann auch die Oberseite einfach „abgescheppst“ werden – das anschließende Beizen entfällt natürlich.

 

Jetzt geht´s weiter zum nächsten Arbeitsschritt: Bauanleitung alpenländische Krippe oder Bauanleitung orientalische Krippe