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Bauanleitung Krippenbotanik – Krippenbotanik selbst herstellen

Bäume, Pflanzen, Sträucher und Grasflächen werden im Krippenbau als „Krippenbotanik“ bezeichnet. Bei der Dekoration der Krippe mit der Botanik bedienen wir uns an der Natur. Dabei betreiben wir keinen „Raubbau“, sondern gehen verantwortungsbewusst mit der Pflanzenwelt um: Wir reißen keine ganzen Stauden aus, nehmen nur die Menge, die tatsächlich benötigt wird, und nehmen beim Sammeln Rücksicht auf die Tierwelt. Besondere Vorsicht ist auch geboten, da einzelne Pflanzenarten giftig sein können. Zu berücksichtigen ist auch, dass einzelne Pflanzen unter Naturschutz stehen können oder Naturschutzgesetze gegen die Mitnahme von Krippenbaumaterial sprechen (z. B. Sammeln von Schwemmholz!). Wichtig: Die Pflanzen und das Moos sollten erst spät im Jahr geernet bzw. gesammelt werden und dann kühl und trocken aufbewahrt. So vermeidet man Schimmel und hat den Vorteil, dass die Pflanzenteile nicht so schnell welken. Trockene Gewächse kann man zum vollständigen Austrocknen aufhängen, diese sind dann konserviert und behalten die Blütenteile bzw. Blätter.

Pflanzen aus der Natur für Krippenbotanik

Die Pflanzen aus der Natur können auf der Krippe sehr vielseitig genutzt werden. Als Krippenbotanik bzw. Pflanzen für den Krippenbau kann man beispielsweise verwenden:

  • Wurzeln, abgestorbene Bäumchen, verkommene Bonsai-Bäumchen, etc. als Baumstämme
  • Moose, Kleine Farne, Flechten
  • Buschwerk (Almrosen, Heidekraut, Heidelbeere, Alpenrose, Hirschheiderich/Alpenazalee, Statizien/Limonium, etc.)
  • Koniferenzgewächse (z. B. Wacholder, Thuja, etc.)
  • abgenagte Tannenzapfen/Fichtenzapfen (Stamm für Palme)

 

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Krippenbotanik für alpenländische Weihnachtskrippen

Die Krippenbotanik unterscheidet sich naturgemäß darin, in welcher Landschaft/Gegend die Geburtsszene dargestellt wird – also welche Krippe letztlich gebaut wurde. In einer alpenländischen oder heimatlichen Weihnachtskrippe finden sich naturgemäß reichere und andere Vegetation als auf einer orientalischen Krippe, die mit einer kärgeren Landschaft auskommt.

Nadelbäume – Lärche, Fichte, Tanne, Kiefer

Insbesondere bei Heimatkrippen oder alpenländischen Krippen gehören verschiedene Bäume zur Krippenbotanik. Mit unseren Anleitungen ist es ganz einfach, sich Bäume für die Krippe selbst zu basteln.

Eine Wurzel oder ein kleines abgestorbenes Bäumchen verwenden wir als Baumstamm. In dieses Bohren wir mit einem kleinen Bohrer Löcher, wobei wir darauf auchten, dass die Löcher nach unten weisen. In diese Löcher füllen wir einen Tupfer Leim und stecken die Äste hinein. Als Äste eignen sich verschiedene Koniferengewächse wie Zypressen, Thuja (Lebensbaum) oder auch Wacholdergewächse wie der Sadebaum (lat. Juniperus sabina, der auch Stink-Wacholder, Gift-Wacholder oder Sebenstrauch genannt – Achtung giftig!!!). Besonders schön auf einer weihnachtlichen Krippe macht sich auch eine Wettertanne. Diese alleinstehenden Nadelbäume, meist Fichten oder Tannen, dienen Mensch und Tier als Schutz vor dem Wetter – und enstprechend schief und zerzaust sehen sie auch aus. Als große Flechten wird hellgrünes oder bräunliches Moos auf die Ästchen geklebt.

Laubbäume

Der Laubbaum wird genauso hergestellt wie ein Nadelbaum. Wir suchen uns einen Stamm, beispielsweise eine Wurzel oder verwachsene Teile aus einer Buchenhecke. In unseren Baumstamm bohren wir dann mit einem kleinen Bohrer Löcher, füllen diese mit etwas Leim und stecken die Äste des Hirschheiderich (Alpenazalee) hinein. Möglich ist es auch, die Hirschheiderichästchen mit einem feinen Draht an die bestehenden Äste des verwendeten Baumstammes anzubinden.

Büsche

Aus den zusammengebundenen Spitzen von Koniferengewächsen, beispielsweise Thuja, lassen sich ganz einfach kleine Büsche darstellen. Flechten von Steinen oder Bäumen eignen sich ebenso hervorragend als Busch.

Moose

Für die Begrünung der Krippenlandschaft eignet sich Moos. Jedoch nicht alle Moossorten sind hier geeignet sondern nur solche, die länger grün bleiben und nicht sofort welken. Für das Moosen der Krippe schneiden wir mit einer Schere die oberen Spitzen des Mooses ab. In der Küchenmaschine zerkleinern wir das Moos. Im Anschluß streicht der Krippenbauer Leimwasser oder Sprühkleber auf die entsprechenden Stellen und streut das zerkleinerte Moos darauf. Die Krippe wird jedes Jahr neu bemoost, da sich das schöne Grün im Laufe eines Jahres verwelkt und braun wird. Hierfür kehrt man das Moos mit einem Besen vorsichtig von der Krippe ab.

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Krippenbotanik für orientalische Weihnachtskrippen

Die Landschaft bei der orientalischen Krippe ist gekennzeichnet von größerer Trockenheit und eher kargem Bewuchs. Stellenweise finden sich Palmen (z. B. Dattelpalmen oder Zwergpalmen) sowie landestypische Nadelhölzer wie Zypressen. Für orientalische Krippen eignen sich auch Kakteen oder Sukkulenten bei der Krippenbotanik. Orientalische Krippen werden nicht so stark begrünt, wenn dann nur Stellenweise und ganz dünn mit etwas vergilbten oder nur hellgrünem Moos.

Palmen

Dattelpalmen lassen sich auf orientalischen Weihnachtskrippen auf vielfältigste Art und Weise darstellen. Als Stamm dient beispielsweise ein Fichtenast oder vom Eichhörnchen abgenagte (und ggf. zusammengeleimte) Tannenzapfen. Der Stamm der Palme kann aber auch selbst hergestellt werden, indem beispielsweise ein Stock mit Paketschnur umwickelt und mit Leimwasser fixiert wird. Die Blätter der Palme können mit gefaltetem und verklebten grünem Bastelpapier und einem Strück Draht in der Mitte hergestellt werden. Mit der Schere wird einfach die Kontur der Blätter eingeschnitten. Kokostbast zwischen Stamm und Blättern sowie Wacholderbeeren vervollständigen das Bild.

Zypressen

Die meist in Gruppen stehenden Zypressen sind hervorragend geeignete Pflanzen für orientalische Krippen. Hierfür bindet der Krippenbauer einfach Koniferengewächse zusammen. Für größere Zypressen können die Spitzen der Thuja (etc.) auch auf einem Zahnstocher mit einem Draht zusammengebunden werden.

Kaktus / Kakteen

Kakteen können vom Krippenbauer ganz einfach selbst hergestellt werden, indem getrocknete Kürbiskerne mit einem kleinen Drahtstift zusammengesteckt und verleimt werden. Anschließend wird der Kürbiskern in einem passenden Grünton gefasst. Selbstverständlich ist es auch möglich, echte kleine Kakteen auf die Krippe zu stellen.

 

Jetzt geht´s weiter zum nächsten Arbeitsschritt: Krippenzubehör basteln